Die Verkehrsvermeidung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Mobilität. Im Rahmen des iNever-Projekts betrachten wir sie daher aus einer ganzheitlichen Perspektive und definieren sie wie folgt:
Verkehrsvermeidung im Personenverkehr:
Es geht darum, nicht nur auf alternative Verkehrsträger umzusteigen, sondern die Anzahl der zurückgelegten Personenkilometer insgesamt zu reduzieren. Maßnahmen wie Homeoffice, Online-Meetings und die Schaffung von Wegeketten können effektive Verkehrsvermeidung ermöglichen. Konzepte wie die "Stadt der kurzen Wege" fördern kurze Alltagswege und verringern Pendelverkehr. Die Verkehrsvermeidung steht aber trotzdem weiterhin in Wechselwirkung mit der Verlagerung auf alternative Verkehrsmittel und der Verbesserung der Infrastruktur.
Verkehrsvermeidung im Güterverkehr:
Ziel ist es, die Verkehrsleistung von der Wirtschaftsleistung zu entkoppeln, mit einer Transportelastizität von unter 1. Das bedeutet, dass die Menge an transportierten Gütern weniger stark ansteigt als die Wirtschaftsleistung. Dazu werden verschiedene Messgrößen wie Verkehrsaufkommen, Verkehrsleistung und Fahrleistung berücksichtigt. Verhaltensänderungen und Änderungen der Rahmenbedingungen fördern die Verkehrsvermeidung, z.B. Fortschritte in der Informationsleistung, Nutzung von Logistikdienstleistern, Clusterbildung und Regionalisierung. Spezielle Probleme wie Leerfahrten und Effekte des E-Commerce müssen berücksichtigt werden.
Verkehrsvermeidung im Bereich der Virtuellen Mobilität:
Digitale Lösungen in der Virtuellen Mobilität reduzieren physische Mobilität im Personen- und Güterverkehr. Durch vermehrten Einsatz von Video-Konferenzen, digitalen Gütern und hybrider Arbeit/Home-Office können Geschäftsreisen eingespart werden. Verhaltensänderungen werden durch angepasste Rahmenbedingungen unterstützt. Die digitale Transformation eröffnet neue Sichtweisen, Kompetenzen und Methoden für eine nachhaltigere Mobilität.